Kindergeschichte

Es war einmal in China, im fernen Land der Drachen und Pagoden, ein kleiner Nebelfee namens Lili. Lili war anders als die anderen Nebelfeen, denn sie hatte glitzernd grüne Flügel anstatt der üblichen weißen. Sie fühlte sich oft allein und ausgegrenzt, denn die anderen Nebelfeen konnten nicht verstehen, warum ihre Flügel anders aussahen.

Eines Tages beschloss Lili, ihre Heimat zu verlassen und die Welt zu erkunden. Sie schwebte durch den dichten Nebel, bis sie plötzlich ein leuchtend pinker Flamingo in der Ferne entdeckte. Der Flamingo namens Felix hatte ein lilafarbenes Federkleid und lange, schlanke Beine – er war genauso anders wie Lili. Die beiden Freunde beschlossen, sich auf ihrer Reise durch das Land zu begleiten.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg und durchquerten bunte Dschungel voller exotischer Pflanzen und Tiere. Sie trafen auf freundliche Pandas und majestätische Tiger, die sie herzlich empfingen und ihnen halfen, ihre Andersartigkeit zu akzeptieren.

Eines Abends erreichten Lili und Felix ein kleines Dorf am Fuße des Himalayas. Am Rande des Dorfes entdeckten sie einen mysteriösen Garten, in dem unzählige Kürbisse mit gruseligen Gesichtern verstreut waren. Neugierig betraten sie den Garten und trafen auf einen Gruselkürbis namens Karl. Karl wünschte sich, wie die anderen Kürbisse mit fröhlichen Gesichtern zu strahlen, doch sein Gesicht war immer finster und gruselig.

Gemeinsam gingen Lili, Felix und Karl auf die Suche nach der Weisheit des alten Drachen des Dorfes, der angeblich jeden Wunsch erfüllen konnte. Sie kletterten den Berg hinauf, bis sie schließlich die Höhle des Drachen erreichten.

Der weise Drache hörte sich geduldig die Geschichten der drei Freunde an und lächelte. Er erzählte ihnen von einem magischen Trank, der die drei in die wundersame Welt der Andersartigkeit transportieren würde.

Mit einer Anleitung des Drachen machten sich Lili, Felix und Karl daran, den Trank herzustellen. Sie sammelten seltene Zutaten wie Glitzerstaub vom Mond und Tropfen des Regenbogens, und fügten sie in einen goldenen Kessel zusammen. Als der Trank fertig war, tranken die drei mutig davon und spürten, wie sich ihre Körper in Licht verwandelten.

Plötzlich fanden sie sich in einer wunderschönen, farbenfrohen Welt wieder – der Welt der Andersartigkeit. Hier gab es Flamingos mit blauen und grünen Federn, Nebelfeen mit roten Flügeln und freundliche Kürbisse mit den verschiedensten Gesichtern. Die drei Freunde lernten, dass Anderssein etwas Besonderes war und dass es in Ordnung war, so zu sein, wie sie waren.

Voller Freude kehrten Lili, Felix und Karl in das Dorf zurück und erzählten allen von ihren Abenteuern. Die Dorfbewohner begrüßten sie mit offenen Armen und feierten die Vielfalt der Andersartigkeit.

Von diesem Tag an erzählten sich die Kinder im Dorf immer wieder die Geschichte von Lili, Felix und Karl, um zu verstehen, dass Anderssein schön ist und dass wir alle einzigartig sind – so wie die Regenbögen am Himmel und die Tiere im Dschungel.

Und so lebten Lili, der Nebelfee, Felix, der Flamingo, und Karl, der Gruselkürbis, glücklich und zufrieden in ihrer zauberhaften Welt der Andersartigkeit.