Eine philosophische Kindergeschichte in der 3 Postboten auf einem Jahrmarkt lernen, dass man nicht immer gewinnen kann und wie man mit Niederlagen umgeht.
Der verzauberte Jahrmarkt
23.10.2022
Es war einmal ein Jahrmarkt, der nur einmal im Jahr für einen Tag in einer kleine Stadt aufgebaut wurde. Die Menschen strömten aus allen umliegenden Dörfern zusammen, um sich das Spektakel anzusehen und die vielen Attraktionen zu genießen.
An einem sonnigen Morgen öffneten die Tore des Jahrmarkts und die Menschenmenge quetschte sich durch die engen und verwinkelten Gassen zwischen den Ständen. Überall gab es etwas zu sehen und zu bestaunen: Jongleure, Akrobaten, Jahrmarktsstände mit Süßigkeiten und Spielstände mit Preisen.
Inmitten all des Trubels befanden sich drei Postboten – Fiete, Anna und Lukas. Sie waren beste Freunde und arbeiteten sonst zusammen in der örtlichen Poststelle. Doch heute hatten sie frei und beschlossen, den Jahrmarkt zu besuchen.
Die drei Postboten genossen den Tag in vollen Zügen. Sie probierten Köstlichkeiten, lachten über Clowns und bewunderten die eleganten Kunststücke der Artisten. Doch dann entdeckten sie einen Stand, an dem ein Wettbewerb stattfand. Hierbei ging es darum, mit Pfeil und Bogen auf eine Zielscheibe zu schießen.
Fiete, Anna und Lukas waren neugierig und beschlossen, ihre Fähigkeiten auf die Probe zu stellen. Sie bezahlten ihre Teilnahmegebühr und erhielten jeder drei Pfeile. Gleichzeitig fiel ein Zauber des Jahrmarkts über sie.
Die Zielscheibe war verzaubert, und jedes Mal, wenn einer der Postboten schoss, bewegte sich die Scheibe so, dass keiner den Hauptgewinn traf. Es war höchst seltsam, denn die drei Postboten waren gewöhnlich sehr geschickte Bogenschützen.
Während der Wettbewerb voranging und die anderen Teilnehmer enttäuscht aufgaben, kämpften Fiete, Anna und Lukas entschlossen weiter. Sie gaben nicht auf, auch wenn ihre Pfeile immer an der Zielscheibe vorbeiflogen oder daneben landeten.
Nach unzähligen Versuchen, bei denen sie nie gewinnen konnten, begannen die Postboten zu verstehen, dass sie die Niederlagen akzeptieren mussten. Sie teilten sich gegenseitig ihre Erkenntnisse mit und beschlossen, das Beste aus der Situation zu machen.
Fiete erkannte, dass es beim Gewinnen nicht nur um Glück ging, sondern um den Mut, es immer wieder zu versuchen. Anna erinnerte sich daran, dass das Entdecken von Fehlern und Schwächen auch dazu dienen konnte, daran zu arbeiten und besser zu werden. Lukas schließlich erkannte, dass ein Verlust nicht das Ende der Welt bedeutete, sondern eine Chance, aus Niederlagen zu lernen.
Als der Wettbewerb zu Ende ging, erhielten Fiete, Anna und Lukas zwar keinen Hauptgewinn, aber sie hatten eine wichtige Lektion über das Leben gelernt: Man kann nicht immer gewinnen, aber dennoch kann man viel gewinnen, wenn man seine Haltung ändert und aus Misserfolgen lernt.
Diese Erfahrung veränderte die drei Postboten. Sie wurden mutiger, entschlossener und ließen sich nicht so leicht entmutigen. Seither betrachteten sie Niederlagen als Herausforderungen und Chancen, sich weiterzuentwickeln.
Der verzauberte Jahrmarkt schloss am Abend seine Pforten, aber für Fiete, Anna und Lukas war es nur der Anfang eines neuen Kapitels. Sie kehrten zur Post zurück und setzten ihre Arbeit mit einer neuen Einstellung fort.
Und so, liebe Kinder, lehrt uns diese Geschichte, dass es in Ordnung ist, nicht immer zu gewinnen. Das Leben ist eine Reise, die viele Höhen und Tiefen hat. Es kommt darauf an, wie wir mit Niederlagen umgehen und daraus lernen, um uns weiterzuentwickeln und zu wachsen.