Kindergeschichte

Es war einmal in der zauberhaften Belle Époque, als die wunderschönen Blumen in bunten Farben erblühten und die Honigschwärme summend durch die Luft schwebten. In einem kleinen Bienenvolk, das in einem verträumten Bienenstock lebte, gab es zwei ganz besondere Bienen namens Trugelbiene und Flohilda. Trugelbiene war eine fleißige Sammlerin, während Flohilda die Weisheit und das Wissen des Bienenstocks verkörperte.

Eines Tages, nachdem sie ihren Sammelausflug beendet hatten, setzten sich Trugelbiene und Flohilda auf eine Sonnenblume, um über den Sinn des Lebens nachzusinnen. Sie schauten in den strahlend blauen Himmel und fingen an zu grübeln, was wohl der tiefere Sinn ihres emsigen Bienendaseins sei.

"Trugelbiene, Weisheit und Eifer allein verhelfen uns noch nicht zur Erkenntnis. Wir müssen uns auf eine abenteuerliche Reise begeben, um dem Geheimnis des Lebens auf die Spur zu kommen", sprach Flohilda mit ernster Miene.

"Da hast du recht, Flohilda. Doch wie soll unsere Reise aussehen? Und wohin sollen wir überhaupt gehen?", fragte Trugelbiene mit fragendem Blick.

Flohilda dachte besonnen nach und schlug schließlich vor: "Wir sollten die weiseste Biene des Waldes, Meister Meliphilus, aufsuchen. Er besitzt all das Wissen über das Leben, nach dem wir uns sehnen."

Trugelbiene nickte zustimmend. Die beiden tapsigen Bienchen machten sich also auf den langen Weg durch den blütengesäumten Wald, begleitet von einem fröhlichen Summen der anderen Bienen.

Nach vielen Tagen der Reise und der Bewunderung der malerischen Landschaften erreichten Trugelbiene und Flohilda schließlich die abgelegene Bienenweide des Meister Meliphilus. Sie fanden ihn auf einer duftenden Lavendelblüte sitzend, umgeben von Bienen, die ihm ehrerbietig lauschten.

"Meister Meliphilus, wir sind auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Können Sie uns helfen?", fragte Flohilda mit sanfter Stimme.

Der weise Meister lächelte und antwortete: "Meine lieben Trugelbiene und Flohilda, der Sinn des Lebens liegt in den kleinen Dingen, die uns umgeben. In der Schönheit der Natur, in der Freundlichkeit der Mitwesen, in der Liebe, die wir teilen und in unserer Bestimmung, unseren Beitrag zur Welt zu leisten."

Trugelbiene und Flohilda lauschten aufmerksam, während Meliphilus ihnen von den Geheimnissen des Lebens und des Zusammenhalts erzählte. Er zeigte ihnen, wie wichtig es ist, füreinander da zu sein und eine Gemeinschaft zu bilden.

"Erkenntnis kommt nicht über Nacht, meine lieben Freunde. Sie wird uns in den kleinen Glücksmomenten offenbart, wenn wir unsere Daseinsfreude mit anderen teilen", endete Meister Meliphilus seine Lehre.

Dankbar und erfüllt von neuem Wissen kehrten Trugelbiene und Flohilda in ihren Bienenstock zurück. Sie erzählten den anderen Bienen von ihrer Reise und von dem Geheimnis des Lebens, das Meister Meliphilus ihnen gezeigt hatte.

Von diesem Tag an summt das Bienenvolk der Belle Époque nicht nur voller Fleiß und Hingabe, sondern auch mit einem tieferen Verständnis für den Sinn des Lebens. Trugelbiene und Flohilda werden für immer als legendäre Bienen in Erinnerung bleiben, die ihre Weisheit mit anderen teilten und so das Bienengemeinschaftsleben bereichert haben.

Und so leben sie noch heute, in den Geschichten, die von Blume zu Blume weitergegeben werden, als Symbol für den tieferen Sinn des Lebens und das harmonische Miteinander einer Gemeinschaft.