Eine minimalistische Kindergeschichte in der 1 Riese und 2 Werwölfe im Viktorianischen Zeitalter erfahren, dass Loyalität zählt.
Die seltsame Reise des Riesen
31.05.2022
In den verschlungenen Wäldern des Viktorianischen Zeitalters lebte ein Riese namens Edwin. Er war so groß, dass er die Spitzen der hohen Bäume mit einem bloßen Handgriff erreichen konnte. Aber trotz seines imposanten Äußeren war Edwin einsam und unglücklich.
Eines Tages beschloss Edwin, sein einsames Dasein zu beenden und Abenteuer zu suchen. So begab er sich auf eine Reise in die entferntesten Winkel der Welt. Doch keine Reise, die er unternahm, brachte ihm die Erfüllung, die er sich erhoffte.
Nach vielen Monaten des Wanderns fand sich Edwin in einer düsteren Gasse wieder, wo sich zwei Werwölfe aufhielten. Die beiden waren von gewaltiger Statur und hatten glühend rote Augen, doch ihre Gesichter zeigten auch Anzeichen von Verzweiflung.
Edwin, der nicht gerade bekannt für seine schnellen Gedanken war, war perplex. Was hatten diese bedrohlichen Wesen mit seiner Suche nach Abenteuern zu tun? Er beschloss, dennoch stehen zu bleiben und den Werwölfen zuzuhören.
"Es ist nicht fair", klagte der eine Werwolf namens William. Seine Stimme war düster, doch trug gleichzeitig einen Funken Hoffnung in sich. "Wir sind kleine Werwolf-Welpen und alle anderen lachen über uns."
Der andere Werwolf, Walter, nickte traurig. "Es stimmt, William. Wir werden nicht akzeptiert, weil wir anders sind. Aber ich glaube, dass es mehr in uns steckt, als die anderen sehen. Wir müssen nur jemanden finden, der uns treu bleibt."
Obwohl Edwin nicht genau verstand, was die beiden Wesen meinten, wurde er von ihrem Leid ergriffen. Er beschloss, sein Glück zu versuchen und den beiden Werwölfen seine Hilfe anzubieten.
"Ich bin Edwin, ein Riese auf der Suche nach Abenteuern. Wenn ihr jemanden braucht, dem ihr vertrauen könnt, dann bin ich bereit, euer Freund zu sein", sagte er ehrlich.
Die beiden Werwölfe waren zunächst skeptisch, doch in den Augen des Riesen lasen sie eine Aufrichtigkeit, die sie zutiefst berührte. Sie nahmen das Angebot an und von diesem Tag an waren Edwin, William und Walter unzertrennliche Gefährten.
Gemeinsam erlebten sie zahlreiche Abenteuer, bei denen sich zeigte, dass Loyalität wirklich zählt. Edwin beschützte die Werwölfe vor Gefahren, die sie alleine nicht bewältigen konnten, und William und Walter halfen Edwin dabei, die Welt mit neuen Augen zu sehen.
Durch ihre ungewöhnliche Freundschaft lernten sie, dass wahre Freunde das Wertvollste sind, was man haben kann. Sie erkannten, dass es darauf ankommt, wie man das Innere eines Menschen – oder Werwolfs – sieht, anstatt nur auf Äußerlichkeiten zu achten.
So führte die seltsame Reise des Riesen und seiner Werwolf-Freunde dazu, dass sie selbstbewusster, stärker und glücklicher wurden. Inmitten des Viktorianischen Zeitalters hatten sie einander gefunden und bewiesen, dass Loyalität und Freundschaft keine Grenzen kennen.