Kindergeschichte

Es war ein eisiger Winterabend in dem kleinen Dorf Roseberg. Der Schnee bedeckte die Straßen und die Häuser glitzerten im Schein der Laternen. Inmitten des Dorfes saßen zwei Landstreicher namens Lilly und Max. Sie hatten schon seit Tagen nichts zu essen gefunden und waren daher gezwungen, draußen im Schnee zu schlafen.

"Mir ist so kalt, Lilly", klagte Max. "Wir sollten uns doch lieber einen warmen Unterschlupf suchen."

"Ich weiß, Max", seufzte Lilly. "Aber wir haben nichts, womit wir uns eine Unterkunft leisten könnten. Wir müssen wohl oder übel hier draußen bleiben."

Plötzlich hörte Lilly ein leises Klopfen an ihrer Schulter. Sie drehte sich um und sah einen kleinen Schneewichtel neben sich stehen. Der Schneewichtel hatte einen schimmernden Umhang an und lächelte die beiden Landstreicher freundlich an.

"Guten Abend, liebe Freunde", sprach der Schneewichtel mit sanfter Stimme. "Ich möchte euch etwas schenken, das euch warm halten wird."

Mit einer Handbewegung zauberte der Schneewichtel eine magische Decke herbei, die Lilly und Max sofort um sich wickelten. Sofort fühlten sie sich wohlig warm und geborgen.

"Danke, lieber Schneewichtel!", riefen Lilly und Max im Chor. "Wie können wir euch je danken?"

Der Schneewichtel lächelte und antwortete: "Es ist meine Aufgabe, denen zu helfen, die in Not sind. Aber ich habe auch eine Bitte an euch: Behandelt alle Lebewesen mit Respekt, egal ob groß oder klein, arm oder reich. Nur so könnt ihr wahre Wärme im Herzen finden."

Die beiden Landstreicher nickten eifrig und versprachen, die Botschaft des Schneewichtels zu beherzigen. Von diesem Tag an streiften sie nicht mehr planlos durch die Gegend, sondern halfen anderen und zeigten Mitgefühl für alle Lebewesen.

Dank der Weisheit des Schneewichtels lernten Lilly und Max, dass Respekt und Güte die wahren Schätze im Leben sind. Und so lebten sie glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage, immer bereit, anderen in Not beizustehen und die Welt ein Stückchen besser zu machen. Und der Schneewichtel wachte über sie und alle anderen im Dorf, um sicherzustellen, dass niemand jemals wieder frieren musste.