Kindergeschichte

Eine malerische Kindergeschichte in der 3 Schulkinder im starken Gewitter entdecken, was Mut bedeutet.

Der Schatz des Donnersturms

02.08.2022


Es war an einem regnerischen Tag in der kleinen Stadt Weidenbach. Dunkle Wolken hingen bedrohlich am Himmel, als die Schulkinder Emil, Paulina und Luisa den Schulweg entlanggingen. Alle drei waren zwölf Jahre alt und besuchten die sechste Klasse der Weidenbach-Grundschule. Als sie gerade die Mitte des Schulhofs erreicht hatten, brach ein gewaltiges Gewitter über ihnen herein.

Blitze zuckten am Himmel und der Donner rollte so laut, dass sie kaum ihr eigenes Wort verstehen konnten. Regen prasselte in Strömen auf sie nieder und der Wind pfiff durch die Baumkronen. Die Kinder drückten sich ängstlich an die Schule, doch dort konnten sie nicht bleiben - der Sturm hatte die Schulglocke heruntergerissen und das Gebäude war verschlossen.

Emil, der mit seinem wachen Verstand immer rasch Lösungen fand, rief: "Lasst uns Unterschlupf in der alten Scheune von Herrn Müller suchen!" Die anderen beiden nickten und so rannten sie los, durch den peitschenden Regen, bis sie endlich die Scheune erreichten.

Paulina zog die große rostige Tür auf und alle drei stürmten hinein. Die Scheune war alt und zugig, aber immerhin bot sie Schutz vor dem gewaltigen Donnerschlag. Der Rhythmus des Regens gegen die Wellblechwände der Scheune war beruhigend und im Schein der Blitze konnten sie schemenhaft die Umrisse der alten landwirtschaftlichen Geräte erkennen, die darin standen.

Doch plötzlich wurde ihnen bewusst, dass sie nicht alleine waren. In einer Ecke der Scheune saßen zwei verängstigte Kätzchen, pittoresk und durchnässt. Sie miauten kläglich und sahen die Kinder mit ihren großen, aufgerissenen Augen an. Luisa kniete sich zu ihnen hinunter und streichelte ihre nassen Köpfchen. "Arme kleine Katzen", flüsterte sie sanft, "ihr braucht Hilfe genau wie wir."

Die drei Kinder beschlossen, den Kätzchen zu helfen und wollten zurück in die Schule, um warme Decken und ein Körbchen zu holen. Doch als sie die Tür zur Scheune öffneten, sahen sie, dass der Sturm noch stärker geworden war. Blitze durchzuckten den Himmel und der Regen prasselte stärker denn je. Es schien, als würde das Gewitter die ganze Welt in seinen Klauen halten.

Emil blickte zu Paulina und Luisa und sagte entschlossen: "Wir müssen unsere Angst überwinden, um den Kätzchen zu helfen. Das ist der wahre Mut, den wir besitzen." Die anderen beiden nickten zitternd, aber entschlossen. Sie streckten ihre Arme aus, fingen die Kätzchen vorsichtig ein und machten sich auf den Weg zurück zur stillen Scheune.

Der Weg war gefährlich und voller Hindernisse. Äste brachen unter ihren Füßen und Blitze erhellen die Finsternis. Aber sie gaben nicht auf. Durch Mut, Zusammenarbeit und unerschütterlichen Willen erreichten sie die Scheune. Sie trockneten die Kätzchen behutsam ab, wärmten sie mit Decken und gaben ihnen etwas zu essen – eine warme Mahlzeit, die ihnen das Herz erwärmte.

Als sich der Sturm endlich legte und die Sonne durch die Wolken brach, merkten die Kinder, dass sie nicht nur den Kätzchen, sondern auch sich selbst geholfen hatten. Gemeinsam hatten sie ihre Ängste überwunden und herausgefunden, dass Mut nicht bedeutet, keine Angst zu haben, sondern trotzdem die richtigen Entscheidungen zu treffen und anderen zu helfen.

Von diesem Tag an nahmen sie ihre Erfahrung mit in die Welt hinaus und ermutigten andere, mutig zu sein, wenn es darauf ankam. Die Geschichte von Emil, Paulina und Luisa verbreitete sich wie ein helles Leuchtfeuer in der kleinen Stadt Weidenbach und wurde zur Inspiration für alle, die erfuhren, was wahre Tapferkeit bedeutet.

Und so erzählt man sich noch heute die Legende der drei Schulkinder, die im stärksten Gewitter den Mut entdeckten und den Schatz des Donnersturms fanden – eine Freundschaft, die stark war und niemals vergehen konnte.

Sorry. Cookies. Aber um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten, speichern wir Daten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Alle Cookies akzeptieren Cookies ablehnen